Freitag, 1. Oktober 2010

Chefarztbehandlung und Zusatzversicherung

An kaum einer anderen Stelle im Gesundheitswesen wird jener Unterschied zwischen Kassenmitgliedern und Privatpatienten so merklich wie im Krankenhaus. Doch jetzt erlaubt eine Zusatzpolice den Aufstieg in die medizinische Oberklasse.


Es fängt schon c/o welcher Einweisung an. Privat Versicherte dürfen selbst entscheiden, in welche Klinik sie gehen, gesetzlich Versicherte nicht. Sie müssen oft mit jener Adresse vorlieb nehmen, die ihnen ihr Arzt in die Verordnung schreibt. Die gesetzliche Kasse zahlt nur für Behandlungen im nächstgelegenen und geeigneten Krankenhaus.

In welcher Klinik geht es dann weiter. Für bis zu 28 Tage Krankenhausaufenthalt im Jahr zahlen Kassenmitglieder verschmelzen täglichen Kostenbeitrag von zehn Euro. Ob es unter diesem Wert gen Dauer bleiben kann, ist fraglich. Denn wiewohl die Krankenhäuser Seufzen unter dem Sparwillen jener Bundesregierung.

Georg Baum, Hauptgeschäftsführer welcher Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), warnt von dort schon: "Inzwischen ist für jedermann lichtvoll, dass Hoch die Kliniken im kommenden Jahr eine beispiellose Kostenlawine hinwegrollt." Selbst gut geführte Krankenhäuser können Finanzierungslücken mittlerweile kaum noch ohne Leistungseinschnitte schließen.

Mit jener Tagesgebühr ist es für die gesetzlich Versicherten nicht getan. Während private Kunden in Zwei- oder gar Einbettzimmer einziehen, müssen Kassenmitglieder ihre Unterkunft teilweise mit drei weiteren Leidensgenossen teilen. Und im Operationssaal wartet nicht dieser vermeintlich besser qualifizierte Chefarzt, sondern mitunter nur sein Diensthabender Assistent. Bloß am Status ist zwar nicht erkennbar, wer die bessere Leistung am OP-Tisch bringt, doch kann man einem Chefarzt zumindest generell mehr Erfahrung unterstellen. Drittklassige Unterbringung und fließbandmäßige Behandlung sind für gesetzlich Versicherte allerdings kein unabwendbares Schicksal.

Behandlung de luxe ab 63 Euro
Schon mit einem vergleichsweise geringen monatlichen Beitrag für eine Zusatzpolice können wiewohl sie in die medizinische Oberklasse befördert werden. Die Nürnberger Universa Versicherung etwa stellt einem 30-jährigen Mann dafür rund 63 Euro jährlich in Rechnung, einer gleichaltrigen Frau notdürftig 200 Euro (siehe Tabelle). In diesen fühlbar höheren Beitrag sind mögliche Geburten und damit verbundene Klinikaufenthalte einkalkuliert.
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Es lohnt sich durchaus, mit spitzem Stift zu rechnen. Für den Laien ist dies auf Basis von völlig unterschiedlich gestalteter Bedingungen in den vielen Tausend Tarifen jener privaten Anbieter schier unmöglich. Selbst in dieser Tabelle entstehen die deutlichen Beitragsunterschiede nicht nur aufgrund niedriger oder hoher Verwaltungskosten oder unternehmensinterner Preispolitik. Vielmehr verstecken sich in den Angaben gleichwohl in Teilbereichen voneinander abweichende Selbstbehalte. Etwa für ärztliche Leistungen, die Mehr als den 3,5-fachen Satz der Gebührenordnung (GOÄ) rausgehen, oder den Aufenthalt in einer teuren Privatklinik.

Individuelle Analyse sinnvoll
Dennoch wird deutlich, zu welchem Beitrag eine ergänzende Absicherung Schier möglich ist. Wer es ganz genau wissen will, kann hierfür hinaus ein Softwareprogramm zurückgreifen, etwa im Kontext (von) dieser Stiftung Warentest, bei jener für eine Gebühr zwischen 13 und 18 Euro individuelle Analysen abgerufen werden können. Laut Gerd Güssler, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens kvpro.de, lohnt jedenfalls eine Fokussierung solo aufwärts die bessere Unterbringung kaum, da sich die räumliche und technische Ausstattung der Krankenhäuser generell stark verbessert habe: "Die früheren Kasernenunterkünfte gibt es nicht mehr."

Zwar liegen die Zuschläge für vereinen Wechsel vom Mehr- ins Zweibettzimmer zwischen etwa 60 Euro pro Tag. "Dazu kann man wie Kassenpatient nur Neben... rechtzeitig irgendetwas zur Seite legen, denn stationäre Aufenthalte werden Vornehmlich längerfristig geplant", sagt Güssler.

Ohnehin umziehen Privatpatienten vielfach den umgekehrten Weg. Sie wählen statt eines besseren Zimmers lediglich die Kassenunterkunft und lassen sich dies honorieren. Das Gros ihrer Tarife sieht dann nämlich ein ersatzweise gezahltes Tagegeld vor.

Anders kann eine private Zusatzpolice fürs Krankenhaus beiläufig nur für die privatärztliche Behandlung und die freie Wahl des Krankenhauses verriegelt werden. Manche Versicherte machen davon Gebrauch und sparen so den Beitragsteil fürs Zwei- oder Einbettzimmer. PKV-Experte Güssler kann dieser Variante genauso noch eine andere positive Seite abgewinnen: "Vielfach führt ein enger sozialer Kontakt im Zimmer ebenso zur schnelleren Genesung."

Private Krankenzusatzpolicen haben wie die meisten anderen Versicherungsverträge natürlich den Nachteil, dass sie nur im Schadensfall nützlich sind. Viele Menschen sehen ein ganzes Leben lang nichtsdestotrotz kein Krankenhaus von medial. Doch wer nur Zusätzlich seine Kasse versichert ist, im unerwarteten Ernstfall doch hinauf Komfort und beste medizinische Betreuung nicht verzichten will, muss seine finanziellen Reserven anzapfen. Dasjenige zeigt ein Beispiel:

Die durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus lag 2005 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Zusammenhang (mit) exakt 8,6 Tagen. Wer eine Klinik zwecks Entfernung eines schmerzenden Blinddarms aufsucht, muss sich uff (berlinerisch) etwa sieben Tage mit Möbeln ausstatten. Wie Kassenmitglied kostet ihn dies eine Krankenhauspauschale von 70 Euro. Wünscht er ein Zweibettzimmer, kommen noch einmal rund 420 Euro Aufschlag hinzu.

Für die privatärztliche Behandlung und Operation dürften laut Gerd Güssler weitere 2000 solange bis 3000 Euro zu zahlen sein. Güssler: "Das hängt ganz davon ab, wie viele Hände an ihm herumwerkeln." Denn zusammen mit Privatpatienten stellt jeder Mediziner seine Teilleistung gesondert in Rechnung. Unter dem Strich kostet sein einziger Klinikaufenthalt mit einem selbst bezahlten Mehr an Luxus und ärztlicher Kunst in Folge dessen 2420 solange bis 3420 Euro.

In jungen Jahren verschließen
Dazu könnte ein heute 30-Jähriger nicht nur Darüber hinaus mindestens 38 Jahre hinweg eine Zusatzpolice finanzieren. Um die Krankenhausgebühr käme er ebenso noch herum. Gerd Güssler: "Wichtig ist, dass er seine Police möglichst schon in jungen Jahren abschließt." Dann müsse er untergeordnet keine Angst haben vor kostspieligen Risikozuschlägen. Vorsicht ist hingegen zusammen mit vermeintlich lukrativen Zusatzangeboten hilfreich. Mit Vergnügen bieten Vertreter privater Krankenversicherer neben jener eigentlichen Police noch ein Krankenhaustagegeld an. Dann erwirtschaften sie dies Argument, dass sich damit ein Stück mehr Komfort bezahlen ließe. Etwa eine Haushaltshilfe oder die Telefonkosten vom Krankenbett aus. Das hört sich gut an, doch welcher Beitrag kann den für die eigentliche Zusatzpolice übersteigen. Aus einer vielleicht notwendigen Absicherung wird dann überflüssiger Luxus.

Chefarztbehandlung und Einzelzimmer inklusive
Chefarztbehandlung Zusatzpolice

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